Tradition

Swami Sivananda (1887 - 1963)

war einer der großen Yogameister des 20. Jahrhunderts und ist die inspirierende Kraft hinter den Yoga Vidya Zentren.

Kuppuswamy, so sein bürgerlicher Name, wurde in Tamil Nadu in eine südindische Brahmanenfamilie geboren. Schon als Kind zeigte er den Wunsch, anderen zu helfen; oft holte er Bedürftige von der Straße ins Haus und setzte sich damit über sämtliche orthodoxe Kastenregeln hinweg. Dieser Haltung sollte er sein ganzes Leben lang treu bleiben, in der für ihn typischen Toleranz und Nächstenliebe.

Nach seinem Medizinstudium ging er 1913 nach Malaysia, wo er als Arzt in der Klinik einer Gummibaumplantage zehn Jahre lang die Kranken und Schwerstkranken aufopfernd pflegte. Doch das war ihm noch nicht genug – er reiste zurück nach Indien und zog als Wandermönch durchs Land, bis er 1924 in Rishikesh seinem Guru Swami Vishvananda Sarasvati begegnete und von ihm zum Sannyasin in einem Vedanta-Orden geweiht wurde.

Auch hier pflegte er weiterhin Kranke, praktizierte täglich YogaAsanas, Pranayama und Meditation – und las in den heiligen Schriften. Er entwickelte den Stil des integralen Yoga, eine Praxis, die alle großen Yoga-Wege – Jnana Yoga, Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga, Hatha Yoga und Kundalini Yoga – einbezieht.

Swami Sivananda betonte stets, wieviel wichtiger als Theorie die tägliche Praxis sei und hielt seine Schüler unausgesetzt zum Praktizieren an. Seine beliebten Lehrsätze für seine Schüler lauteten: "Be good, do good" (Sei gut, tue Gutes) und "Serve, love, give, purify, meditate, realize" (Diene, liebe, gib, läutere dich, meditiere, verwirkliche). Viele seiner Schüler wurden später selbst berühmte Lehrmeister.

Swami Sivananda gründete die Divine Life Society und die Yoga Vedanta Forest Academy; er verfasste über 200 Bücher. Sein Ashram stand allen Konfessionen offen. Am 14. Juli 1963 verließ Swami Sivananda seinen Körper in Mahasamadhi.

 

Swami Vishnu Devananda (1927 - 1993)

war ein direkter Schüler von Swami Sivananda; er entdeckte während seiner Zeit beim indischen Militär, bei dem er in Ermangelung von Geldmitteln auf eine wissenschaftliche Ausbildung hoffte, in einem Papierkorb eine Schrift von Swami Sivananda, reiste quer durch Indien und suchte ihn in Rishikesh auf. Bald erkannte er in Swami Sivananda seinen Guru und pendelte eine Zeit lang zwischen seinem Militärstandort und dem Ashram hin und her, bis er schließlich auf Betreiben von Swami Sivananda ganz in den Ashram zog. Von Swami Sivananda wurde der spätere Swami Vishnu Devananda zum Hatha Yoga Lehrer auserkoren und machte sich auch um den dort gelehrten Yoga Stil verdient.

Swami Vishnu Devananda gründete Yogazentren und Ashrams u.a. in den USA und in Kanada und setzte sich intensiv für den Weltfrieden ein. Er warf mit seinem kleinen Flugzeug in Kriegsregionen und auch an der Berliner Mauer Flugblätter ab.

Im November 1993 erkrankte er und wurde ins Spital gebracht; am 09. November 1993 verließ er seinen Körper.

 

Sukadev (*1963)

wurde als Volker Bretz am 03.02.1963 in Bad Kreuznach in eine Unternehmerfamilie geboren. Schon früh zeigte er Interesse an Spiritualität und erwies sich als überdurchschnittlich begabter Schüler; das Abitur legte er vorzeitig als Klassenbester ab. Wissbegierig verschlang er alles, was er zu spiritueller Literatur, Psychologie und den Grenzbereichen der Wissenschaften finden konnte. Sein Studium der Betriebswirtschaft beendete er nach fünf Semestern - als Jahrgangsbester.

Parallel zu seinem Studium praktizierte Sukadev intensiv Yoga und begann schon 1981 im Münchner Sivananda Yoga Zentrum zu unterrichten, nachdem er zuvor bei Swami Vishnu Devananda in New York die Yogalehrer-Ausbildung absolviert hatte. 1982 schloss er eine weitere Yogalehrerausbildung für Fortgeschrittene bei Swami Vishnu Devananda in Kanada (Val Morin) ab und wurde von ihm 1983 zum jüngsten Ausbilder berufen.

Er leitete nacheinander die Sivananda Yoga Zentren in Wien, Genf, Los Angeles, Paris, London, New York und Toronto. 1988 wurde er zum persönlichen Assistenten von Swami Vishnu Devananda ernannt und leitete den Hauptsitz in Val Morin/Kanada. Nach seiner Ernennung zum Yoga Acharya Matsyendranath (Yogameister) im Jahr 1990 verließ er 1991 den Ashram in Toronto und reiste durch Amerika, Israel und Indien, um hier intensiver praktizieren zu können.

Im Ashram in Rishikesh hatte er schließlich eine Vision von Swami Sivananda, der ihn beauftragte, Yoga Zentren in Deutschland zu eröffnen. So entstand 1992 das erste Yogazentrum in Frankfurt: "Yoga-Center am Zoo". Durch seine langjährige Erfahrung und die tiefen Einsichten, die er während seiner spirituellen Praxis gewinnen konnte, konnte Sukadev neben den normalen Unterrichtsreihen auch neue Konzepte für eine besondere Ausrichtung in seinem Yoga Stil entwickeln.

Heute hat der gemeinnützige Verein Yoga Vidya vier Ashrams in Bad Meinberg (größtes Yoga Seminarhaus Europas), an der Nordsee, im Westerwald und im Allgäu und etwa 100 Yoga Center.

Ungeachtet der großen Organisation, die Sukadev aufgebaut hat, ist er immer bescheiden geblieben und vermittelt seine Lehren verständlich und mit viel Humor. Dieser Stil zeichnet auch seine mittlerweile zahlreichen Bücher aus.

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